Nachdem ich gestern froh war, mir noch lange 24 Stunden Gedanken zu diesem Thema machen zu können, ist die Zeit wie im Fluge vergangen und der Tag der Tage ist da.
Beim Begutachten meines Engagements für unsere Mutter Erde muss ich relativ strikt trennen: da ist auf der einen Seite das „Familienengagement“ für unseren Planeten und da ist natürlich der Bereich meiner unternehmerischen Aktivitäten, die doch grossen Einfluss auf unsere Zukunft haben können.
Privat ist es relativ einfach, wenn man schon von seinen Eltern als junger Bub zum Zeitungs- oder Altglascontainer geschickt wurde. In Spitzenzeiten wurde sogar ALU (Dosen) getrennt und musste beim Pfarrer im Gemeindehof abgegeben werden. Alles zu Zeiten, in denen noch niemand vom Grünen Punkt sprach.
Heute ist es sowohl für mich als auch für die Kids, mit unterschiedlichen Tonnen bzw. Säcken vor der Haustür leichter und angenehmer geworden zu recyclen. Selbst unsere 3-jährige weiß mittlerweile ganz genau in welchen Müll die entleerten Fruchtzwerge gehören. Nur die Schwiegereltern haben ab und an noch Probleme, wenn Sie bei uns sind. (Grüner oder brauner (Bio) Punkt oder doch schwarze Tonne. Wo seht die Papiertonne?)
Als Chef eines Klebstoffherstellers mit Hang zu lösemittelhaltigen Produkten ist die Situation schon schwieriger. Bei Kunden, Anwendungstechnikern und im Labor Rezepturänderungen durchzusetzen hat schon etwas von einem Kampf mit der griechische Hydra.
Trotz dieser Widerstände ist es uns in den vergangenen 10 Jahren gelungen in vielen Anwendungszwecken lösemittelfreie bzw. lösungsmittelärmere Klebstoffe zu entwickeln und erfolgreich bei unseren Kunden einzusetzen.
Leider ist es nicht bei allen Verklebungen möglich, da die Anforderungen an die Verklebungen oftmals sehr hoch sind (Medienbestänigkeit, Temperaturstand, hohe Zugbelastungen etc.) und diese nur mit einigen, wenigen Klebstoffsystemen zu lösen sind.
Ich erinnere mich noch gut, als ich einem erfahrenen Sattlermeister mal mit meinen Vorstellungen zum Thema Umweltfreundlichkeit kam und ihn auf unsere neuartigen Dispersionsprodukte hinwies.
Er sagte mir aus tiefster Brust der Überzeugung: ‚Wann’s net stinkt, dann klebt’s net !‘
Damals erschien mir die Aussage zu trivial – aus heutiger Sicht muss ich ihm sogar für seinen Teilbereich etwas Recht geben.
Aber ich lasse es mir nicht nehmen, weiterhin daran zu glauben, dass wir alle einen Beitrag zu einer wunderbaren Umwelt beitragen werden. Ich weiß, dass ich damit nicht unbedingt den Geschmack der industriellen Mehrheiten treffe.
Trotzdem werden wir auch weiterhin zum Schutz der Erde und unserer Kunden (Verabeiter) konstant umweltfreundlichere Lösungen entwickeln, denn dem Motto vom EARTH DAY 2009: Klimaschutz heißt für uns nicht Verzicht, sondern Effizienz! können wir alle hier im Unternehmen vorbehaltlos zustimmen und hoffen auf eine breite Unterstützung dieser Aktion.
Auf unsere Umwelt!