Neue Norm beschreibt Qualitätsanforderungen an Klebprozesse
Analog zur Prüfung bei den ‚Schweißern‘ erarbeiten wir zur Zeit den ‚Klebeschein‘. Der Zweck der Schweißerprüfung besteht in der Sicherung von Schweißarbeiten. Im „geregeltem Bereich“ ist der Einsatz von geprüften Schweißern vorgeschrieben. Im „nicht geregelten Bereich“ wird durch die Forderungen der Produkthaftung ausreichend qualifiziertes Personal gefordert.
Die Prüfung erstreckt sich auf die Handfertigkeit und die Fachkenntnisse der Schweißer.
Die Qualität geklebter Produkte wird maßgeblich durch das ‚Kleben‘ (Fügen) bestimmt. Ausreichend qualifiziertes Personal besser noch ‚geprüfte Kleber‘ können hier zukünftig Fehler vermeiden helfen.
Neue Werkstoffe und Materialkombinationen haben die Klebtechnik vor allem im Fahrzeugbau zur besten Fügetechnik werden lassen. Die Fügetechnik Kleben stellt allerdings hohe Anforderungen an den Anwender. Kenntnisse aus Chemie, Physik und Maschinenbau sind für einen optimalen Einsatz von Nöten.
Die komplette Kette von der Klebstoffauswahl bis zur Fertigung spielen hier zusammen.
Klebstoffauswahl und Klebstoffqualifizierung
Charakterisierung von Klebstoffen und Anforderungen an Klebverbindungen
Dosiertechnik, Mischtechnik und Auftragsstechnik
Planung der klebtechnischen Fertigung incl. evtl. Automatisierung
Qualitätssicherung und Optimierung der Produkte
Seit einigen Tagen ist der Entwurf der neu erstellten DIN Klebtechnik – Qualitätsanforderungen an Klebprozesse – Teil 1: Prozesskette Kleben (DIN 2304-1) veröffentlich und steht im Entwurfs-Portal des DIN (http://www.entwuerfe.din.de) zur Einsicht und Kommentierung zur Verfügung.
Der erste Teil dieser Normenreihe beschäftigt sich mit den Anforderungen an die qualitätsgerechte Ausführung von Klebverbindungen. Die Prozesskette Kleben, von der Entwicklung über die Fertigung bis zur Instandsetzung, ist hier das vorrangige Thema.
Begriffe werden definiert und allgemeine, organisatorische, vertragliche, und fertigungstechnische Grundlagen für die Herstellung klebtechnischer Verbindungen erläutert. Die Norm bezieht sich übergreifend auf alle Klebstoffklassen, Werkstoffkombinationen und Branchen.
Der ‚Klebeschein‘ wird insbesondere die Anwender von Klebstoffen unterstützen und gibt ihnen bei allen Teilschritten entlang der Prozesskette Kleben wertvolle Hinweise um am Ende erfolgreich, den Anforderungen entsprechende Klebverbindungen, herzustellen.
Beisel meint
Hallo,
in den Normen 6701-1/2/3/4 ist das Kleben im Schienenfahrzeugbau schon geregelt hier von der Beschaffung von geklebten Teile über die
Konstruktion, Herstellung und ausführende Mitarbeiter.
Ähnliches steht in der DVS 3310 für den Maschinenbau welche hier an die DIN 6701 angelehnt ist.
mfg. M.Beisel
Michael Windecker meint
Qualitätsanforderungen
in der Klebetechnik setzen sich in den letzten Jahren immer mehr durch. Auch Ihr Unternehmen hat erkannt, daß neben der Schweißtechnik Kleben als Fügetechnologie, auch bei sicherheitsrelevanten Bauteilen, vermehrt zum Einsatz kommen kann. KWM WEISSHAAR klebt bereits seit vielen Jahren erfolgreich und ist federführend bei der Zertifizierung von Personal, Einrichtungen und Prozessen „rund um das Kleben und Dichten“ .
Leider sind viele Unternehmen in anderen Industriezweigen nicht so fortschrittlich. Um die Klebetechnik und ihre Anwendungen als Stand der Technik zu etablieren arbeiten wir gemeinsam an dieser Norm.