Nachstehenden Bericht habe ich in einem Forum rund um den Wohnwagen Selbstausbau und Instandsetzung gefunden. Dieser Artikel hat viel Zuspruch gefunden aber wie man an Hand der Kommentare entnehmen konnte noch immer keine ausreichende Lösung bekommen. Hier möchte ich helfen und auch den interessierten Laien eine grobe Übersicht an die Hand geben. Zuerst die Aufgabenstellung – Lösungsvorschlag folgt im Laufe der Woche!
Hallo liebe Kleber und Dichter
Vor einiger Zeit hatte ich auch das Problem bei der Suche nach geeigneten Klebe-/Dichtmitteln. Man sucht im Internet, findet auch vielleicht die eine oder andere Aufstellung und probiert dann letztlich irgendwas. Der Informationsbedarf ist glaube ich relativ groß, das zeigen die immer wieder gestellten Fragen hier im Forum. Dann werden meist ein, zwei Fragen des Hilfesuchenden beantwortet. Aber so richtig erfährt der Fragesteller nicht, was er eigentlich wissen möchte, den meist sind ja bereits die Fragen wenig präzise (siehe auch diesen Thread von rhjhsh).
Wie wäre es mit einer Aufstellung in der Wissensbasis? Und zwar nicht – überspitzt ausgedrückt – über die chemische Zusammensetzung, sondern über die praxisrelevanten Eigenschaften während der Verarbeitung?
Mir fallen auf Anhieb etliche Eigenschaften ein, die ich gerne wüsste, bevor ich mir das Material beschaffe (ist ja manchmal auch nicht ganz billig), z.B.:
– Klebt oder dichtet oder beides?
– In welcher Farbe gibts das Zeug?
– UV-beständig?
– Überlackierbar?
– Kann auch bei kalten Außentemperaturen verarbeitet werden?
– Muss nur eine Raupe gelegt werden oder flächig aufbringen?
– Reste wie oder womit entfernen? Abtupfbar?
– Verarbeitungszeit?
– Müssen die Materialien während der Aushärtung angepresst werden?
– Wasser- oder lufthärtend?
– Ein- oder 2-Komponenten, muss gar gemischt werden?
– Verschmierte Reste wie oder womit entfernen (wer kennt denn schon die Unterschiede von Lösungsmitteln? Waschbenzin, Universalverdünner, Nitroverdünnung, Aceton …Neulich wirkte bei mir Terpentin nicht, Terpentinersatz aber hervorragend . Ist sicher ein eigenständiger Themenbereich)?
– bevorzugt für welche Materialien, und für welche nicht?
– später (im Reparaturfall) wie zu entfernen, zerstörungsfrei?
– Verarbeitungskniffe (brauch man Arme wie Popeye, um 2 Meter von dem Zeug aus der Kartusche zu pressen??
– …
Ich hör jetzt mal hier auf, ist sicher nicht vollständig.
Wenn es gelänge, obige Eigenschaften für die beim Wohnmobilbau gängigsten Produkte zum Kleben und Abdichten z.B. in einer Tabelle zusammenzufassen und über die Wissensbasis zur Verfügung zu stellen, das wäre doch nicht schlecht.
Wie das dann technisch funktioniert, da habe ich keine Ahnung. Habe es vor ein paar Tagen ja nicht einmal fertig gebracht, ein Bild einzustellen.
Wie seht ihr das? Bin ich der einzige, der obige Eigenschaften dann jeweils gern wüsste, oder geht es dem einen oder anderen ebenso?
Freundlicher Gruß
Restler
In unserem Blogartikel über die richtige Dicht- und Klebstoff-Auswahl haben wir schon in der Vergangenheit die Abläufe in unserer Beratungsarbeit dargestellt. Zum Eintieg in die Thematik oder zur Wiederholung bzw. Auffrischung auf jeden Fall empfehlenswert. Die Übersicht im Detail ist noch in Arbeit und folgt die Tage.
Günter Manzel meint
Schön zu wissen wäre es ja mal,wieviel ml oder gr man für ein 1 m² benötigt,damit man auch genug Kleber bestellt. (z.B.Dekasyl MS-2?)
bzw.wieviel m² mit einer Kartusche.
mit freundlichen Grüßen
Günter Manzel
Pfeiffer, Hermannn meint
Guten Tag,
ich bin durch die DCC Camping-Zeitschrift auf Ihre Produkte aufmerksam geworden.
a) Konkret: ich habe einen Hymer Eriba Nova 530 Wohnwagen, Bj. 2007.
Da ist bekannt, dass in den Ecken die Feuchtigkeitsabweisung ein bißchen kritisch ist. Der Holzboden weist auch bei meinem Wohnwagen im Eckbereich (ca. 5-10 cm) eine hohe Feuchtigkeit auf (gemessen mitTrotec BM 30 – verwenden auch Hymer-Servicestellen).
Ich möchte jetzt durch die Witterung abtrocknen lassen und dann z. B.
mit „Dekaphon 958“ sprühen oder streichen. Nun sind da konstruktionsbedingt Vertiefungen, die ich ja so erst mal dichten kann, aber langfristig, … ?
b) Was bieten Sie an für die Dachabdichtung?
Hier sind Gummidichtungen, die etwas Schrumpfen und an den Verbindungsstellen mm – breite Lücken hervorrufen. Was ich bis jetzt genommen habe, hält nur kurze Zeit.
c) Meine Wohnwagenfenster liegen stellenweise nicht fest genug an der Gummilippe ( Hier haben die Hymer-Monteure die Verschlußhebel per Auge schief angeschraubt.
Die Lösung, neue Löcher zu bohren, ist deswegen schwierig, weil die Stabilität leiden würde.
Meine Idee ist, um die Gummilippe zusätzlich eine Dichtung (eine Art Kompriband) zu kleben, die diese Schwachstelle überbrückt und eine zusätzlich Isolierung an der Rundum-Schwachstelle Fenster – Korpus auch für den Winterbetrieb bietet.
Bedingungen: dauerhaft sicher kleben,
geringe Andruckstärke wg. Kunststofffenster
keine Feuchtigkeitsaufnahme/ Frostsicher
Haben Sie da eine Idee? oder können Sie etwas aus Ihrem Programm empfehlen?
Auf einen Anruf / Mail freue ich mich.
Mit freundlichen Grüssen
Hermann Pfeiffer
Michael Windecker meint
Thema: feuchte Bodenplatte Nova 2007/2008 und folgende
Einige Kunden waren schon mit ihrem Wohnwagen in Bad Waldsee, um u.a. auf die feuchte Bodenplatte hinzuweisen.
Dort teilte man diesen mit, dass
das Problem seit 5 Jahren (!) bekannt sei und bei der jährlichen Dichtigkeitsuntersuchung der sog. Heckspoiler geändert wird.
Das Problem:
Das Regenwasser läuft die Rückwand hinab und gelangt dort hinter den Leuchtenträger (Heckspoiler).
Unten kann das Wasser wohl nicht ausreichend ablaufen, staut sich dort und zieht dort in die Bodenplatte ein.
Abhilfe werksseitig:
Im Rahmen des stillen Rückrufs werden Distanzscheiben zwischen Leuchtenträger und Bodenplatte geschraubt, so dass das Wasser ablaufen kann bzw. mittlerweile der Heckspoiler/Leuchtenträger ausgetauscht.
Nach Insidern Infos von Clubtreffen sind von 7 Novas waren 6 nicht nachgerüstet.
1 Nova hatte die Scheiben eingebaut; es handelte sich aber wohl um ein Neufahrzeug (Überführungskennzeichen).
Schlüsse?
1) Kunden machen evtl. nicht die empfohlene Dichtigkeitsprüfung?
2) Die Händler nehmen evtl. die Nachrüstaktion bzw. die bei der Dichtigkeitsuntersuchung durchzuführenden Arbeiten nicht wirklich ernst.?
3) Hymer informiert die Kunden evtl. nicht ausreichend über einen konstruktiven Fehler, der den Wohnwagen in der Substanz erheblich schädigen kann?
Mein Tipp:
Falls Sie ab Kauf alle Dichtigkeitsprüfungen gemacht haben, hätte das Problem schon in dieser Zeit behoben werden müssen. Also einfach zum Händler oder nach Bad Waldsee fahren und mit den Fakten nach einer gemeinsamen Problemlösung suchen.
Falls nicht würde ich den Träger abmontieren, damit die Heckpartie abtrocknen kann. Anschließend den Unterboden mit Dekaphon 958 streichen und Vertiefungen mit Dekaseal 8936 abtupfbar oder besser Dekaseal 1517, wegen der höheren Standfestigkeit und Hautbildung, auffüllen/abdichten.
Mein Tipp für die Fenster lautet Demontage oder falls möglich unterfüttern der Lippe mit Dichtungsmasse. Hier würde ich mir zusätzlich Rat in einer Fachwerkstatt vor Ort suchen. Aus welchem Raum kommen Sie denn?