PVC-Folien zu verkleben sieht einfach aus – ist es aber gar nicht:
Um PVC- Folien, wir sprechen von Weich-PVC, zu verkleben, bedarf es geeigneter Klebstoffe, die eine ausreichende Beständigkeit gegen die im PVC enthaltenen Weichmacher haben.
Bei weichmacherhaltigen Kunststoffen besteht das Problem, dass die zugesetzten Weichmacher migrieren, was das Wandern niedermolekularer Stoffe (z.B. Weichmacher) an die Oberfläche von Kunststoffen oder in umgebende Medien bedeutet (toxikologisch relevant z.B. bei Lebensmittelverpackungen oder Spielzeug) , d.h sie wandern aus und siedeln sich in der benachbarten Klebsoffschicht an.
Ungeeignete Klebstoffesysteme werden hierdurch in ihrer Funktion beeinträchtigt und im ungünstigsten Falle schwer geschwächt bzw. geschädigt. In der Folge lösen sich die Verklebungen, insbesondere im Umbug (da wo es um Kanten herum geht) und an Stellen mit Spannungen, von dem Untergrund ab.
Auch der Temperatur-Stand, d.h. die Beständigkeit bei höheren Temperaturen, sinkt rapide ab.
Typische Problemzonen sind Verklebungen im Kfz-Bereich, insbesondere bei Armaturenbrettern, Hutablagen oder im Himmelbereich.
Da PVC-Folien flexibel sind sollte der verwendete Klebstoff ebenfalls flexibel sein um Ausdehnungen und Längenänderungen ausgleichen zu können.
Für flächige Verklebungen, groß oder klein, von PVC-weich-Folien haben sich Klebstoffe auf Polyurethanbasis (PUR) bewährt. Die meisten werden im Kontakt-Klebe-Verfahren eingesetzt, d.h. beide Seiten bestrichen, dann ablüften lassen, anschließend mit hohem Anpressdruck verkleben. Diesen Klebstoffen kann ein Vernetzer (häufig Härter genannt) beigemischt werden.
Diese Härter ermöglichen eine zusätzliche, chemische Vernetzung. Diese Vernetzung ermöglicht nicht nur eine Beständigkeit gegen Weichmacher, sondern erhöht auch die Wärmefestigkeit und verbessert die Verklebung, insbesonders in feuchter Umgebung, erheblich. Vielfach lassen sich sogar Verklebungen ausführen die eine dauerhafte Wasserbelastung haben.
Die Anteile der Vernetzer liegen meistens zwischen 3 und 10 Gewichtsteile (GWT). Eine Zugabe von 4-7% GWT hat sich oftmals als ausreichende Menge erwiesen.
ACHTUNG: Unterschiedliche Vernetzer können durch Änderung der Klebeeigenschaften zu verschiedenen Ergebnissen führen. Hier ist eine Beratung meistens hilfreich.
Über Jahrzehnte haben sich folgende Kontaktklebstoffe für diese Anwendungsbereiche -oftmals sehr bekannt durch den Einsatz in Fahrzeuginnenausstattungen- bewährt.
Einige sind -laut einiger Verarbeiter- bei den Sattler und Profis fast schon von legendär.
Als lösemittelhaltige Klebstoffe sind unser DEKapren Plastigum 77 und unser Dachkunstlederkleber DEKApren 8812B mit Sicherheit erste Wahl.
Beide sind auch in kleineren Gebinden erhältlich. Wie der regelmäßige Blogleser weiß, war die Kleingebindeverfügbarkeit in der Vergangenheit etwas schwierig, aber wir sind auf dem besten Weg, zusätzlich zu unserer tradtionellen Industrieschiene, nun auch den interessierten Endnutzer zu bedienen.
Vorteil:
Es werden nur bewährte Produkte vertrieben, die auch in der Großindustrie, bei den Herstellern oder deren Zulieferer im Einsatz sind, und ihre Tauglichkeit, unter schweren Bedingungen, schon zig-fach bewiesen haben.
PVC-SHOP7 meint
sehr interessanter Blog-Beitrag !!!!
Armin Neufeld meint
Hallo,
ich habe einen Schäferwagen aus Holz gebaut, dessen Dach als äußerste, oberste Schicht Siebdruckplatten hat. Nun soll zur Abdichtung eine LKW-Plane aufgeklebt werden (5mx2,5m + Überhang). Mit welchem Kleber geht das am besten? Auch bei Sonneneinstrahlung und Hitze/Kälte soll der Kleber nicht an Wirkung verlieren.
liebe Grüße,
Armin